Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – was abgedroschen klingt, hat sich aber im Spiel unserer D1 bewahrheitet: Was auf dem Papier nach einer klaren Sache für Rot-Weiß Emden II aussah, sollte am Ende ein Fußballkrimi der besonderen Art werden.
Die Gäste aus Emden, ihres Zeichens Tabellenführer der Ostfrieslandliga und gespickt mit sechs Stützpunktspielern, gingen als klarer Favorit in dieses Pokalviertelfinale. Das Spiel verlief von Beginn an sehr spritzig und dynamisch; beide Mannschaften lieferten sich ein Spiel auf Augenhöhe. Während die Gästespieler ihre spielerischen Vorteile auszuschöpfen versuchten, hielten die Jungs des Trainerduos Gerdes/Janssen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung dagegen.
Beispielhaft für eine mit Spannung verfolgte Situation war eine mustergültige Hereingabe von Matti Janssen, die Jan Albers ans gegnerische Aluminium köpfte. Im Gegenzug erhielten die Jungs aus Emden nach einem Handspiel einen Strafstoß für sich, der jedoch verschossen wurde, so dass es weiterhin beim torlosen Remis blieb.
Einen Wermutstropfen musste das Norder Team hinnehmen, als Spielmacher Yakup Topcu verletzungsbedingt ausschied und somit die personelle Situation erschwerte. Aber die „PSVer“ ließen sich dadurch kaum beeinflussen und blieben konzentriert am Ball. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit war es Konstantinos Terzoudis, der per Freistoß die Führung auf dem Fuß hatte. Sein fulminanter Schuss wurde vom gegnerischen Keeper entschärft.
Zwangsläufig kam es zur Entscheidung vom Punkt, mit dem vor dem Match sicherlich kaum jemand gerechnet hatte. Nach zwei Durchgängen konnte unser Torhüter Koord Agena erstmals einen Emder Versuch parieren und verschaffte seiner Mannschaft einen Vorteil. Matti Janssen konnte seinerseits die 3:2 Führung erzielen.
Pech in diesem Ausschießen hatte Hamed Alsharif, der das Tor nur knapp verfehlte, woraufhin die Emder die Führung wieder egalisierten. Bis zum 4:4 trafen die einzelnen Spieler wieder verlässlich. Die beiden letzten Schützen sollten dann für die Entscheidung sorgen. Koord Agena vereitelte das vermeintliche 4:5, – daraufhin ließ Tahke Christians es sich nicht mehr nehmen, unter tosendem Jubel den Ball letztmalig ins gegnerische Tor zu schießen. So hieß es am Ende 5:4 n. N. für die D1 des PSV Norden
– und; Pokalhalbfinale!
Für den PSV spielten (mit Stern die 9m-Torschützen):
1 Koord Agena, 4 Fuat Topcu*, 6 Jesko Wilken; 19 Tahke Christians*; 8 Lukas Elschner, 11 Luca Granzin*, 12 Yakup Topcu, 7 Matti Janssen*, 10 Hamed Alharif; 17 Konstantinos Terzoudis*; 5 Casper Anderson
*= 9m-Torschützen